Skip to main content
Mundgeruch

Mundgeruch: Mythen, Wahrheiten und effektive Lösungen

Mundgeruch, medizinisch als Halitosis bezeichnet, ist ein Thema, das viele Menschen betrifft, aber selten offen angesprochen wird. Statistiken zeigen, dass etwa jeder Vierte unter diesem Problem leidet. Da es oft als peinlich empfunden wird, bleiben viele Betroffene lange Zeit ahnungslos über ihren Zustand. In diesem Beitrag werden wir die Ursachen, Diagnosemöglichkeiten und Behandlungen von Mundgeruch diskutieren.
Mundgeruch: Mythen, Wahrheiten und effektive Lösungen

Selbstwahrnehmung und Diagnose

Warum bemerken wir unseren eigenen Mundgeruch nicht?

Unsere Nase ist darauf trainiert, sich an konstante Gerüche zu gewöhnen. Da sich Mundgeruch meistens schleichend entwickelt, wird er oft vom eigenen Geruchssinn ignoriert. Dies macht Selbsttests wie das Ablecken des Handrückens oft unzuverlässig.

Moderne Diagnosemethoden: Der Plastiktütentest und Halimeter

Es gibt verschiedene Wege, um Mundgeruch objektiv zu beurteilen. Ein einfacher Selbsttest ist der „Plastiktütentest“. Für eine präzisere Diagnose empfiehlt sich jedoch ein Besuch beim Zahnarzt. Dort kann ein Halimeter eingesetzt werden, ein Gerät, das Schwefelmoleküle in der Atemluft quantifiziert und so eine genaue Messung ermöglicht.


Die Ursachen von Mundgeruch

Medizinische Bedenken

Halitosis kann ein Indikator für ernsthafte gesundheitliche Probleme sein, wie Parodontitis oder andere Infektionen im Mundbereich. In einigen Fällen kann Mundgeruch sogar auf schwerwiegendere Erkrankungen wie Diabetes oder Leberprobleme hinweisen.

Bakterien und Ernährung

Die Hauptursache für Mundgeruch sind jedoch anaerobe Bakterien. Diese Mikroorganismen zersetzen Nahrungsreste und produzieren dabei übelriechende Schwefelverbindungen. Interessanterweise kann auch die Ernährung eine Rolle spielen. Eine ketogene Diät oder Fasten können beispielsweise zu einem atypischen Atemgeruch führen, der nach Nagellackentferner riecht.


Behandlung und Prävention

Expertenmeinung von Dr. Tore Thomsen

Bei bakteriell bedingtem Mundgeruch ist konsequente, tägliche Mundhygiene unerlässlich, um bakterielle Beläge effektiv zu entfernen. „Neben der täglichen Reinigung zu Hause ist eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung entscheidend, um alle Bereiche im Mund gründlich zu säubern“, betont Dr. Tore Thomsen.

Besonders in den Zahnzwischenräumen bilden sich geruchsbildende Zahnbeläge. Dr. Thomsen empfiehlt für diesen Bereich die Nutzung von Interdentalbürsten. „Falls eine Parodontitis die Ursache für den Mundgeruch ist, ist eine spezielle Parodontitis-Behandlung unverzichtbar. Auch wenn Karies der Übeltäter ist, führt kein Weg an einem Zahnarztbesuch vorbei“, fügt Dr. Thomsen hinzu.

Hydratation und Speichelproduktion

Eines der einfachsten und effektivsten Mittel gegen Mundgeruch ist das Trinken von ausreichend Wasser. Hydratation hilft dabei, den Mund sauber zu halten und Bakterien zu spülen. Auch der Speichelfluss spielt eine wichtige Rolle, da Speichel eine natürliche Reinigungsfunktion hat.

Mundhygiene: Mehr als nur Zähneputzen

Eine gründliche Mundhygiene ist entscheidend. Neben dem Zähneputzen sollte man auch die Zahnzwischenräume mit Interdentalbürsten säubern und die Zunge reinigen, da sich hier viele Bakterien ansiedeln. „Neben der täglichen Reinigung zu Hause ist eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung entscheidend, um alle Bereiche im Mund gründlich zu säubern“, betont Dr. Tore Thomsen.

Der richtige Einsatz von Mundwasser

Mundwasser kann effektiv sein, sollte jedoch mit Bedacht verwendet werden. Produkte mit Chlorhexidin können zwar Bakterien abtöten, aber sie beeinträchtigen auch die natürliche Mundflora und können Nebenwirkungen wie Zahnverfärbungen haben.

Probiotika: Ein natürlicher Feind von schlechtem Atem

Es gibt auch natürliche Wege, Mundgeruch zu bekämpfen. Probiotika, die in fermentierten Lebensmitteln wie Sauerkraut und Kimchi vorkommen, können das Wachstum von schlechten Bakterien hemmen.


Fazit

Mundgeruch ist ein weit verbreitetes, aber oft missverstandenes Phänomen. Eine genaue Diagnose und eine individuell abgestimmte Behandlung sind der Schlüssel zur Lösung dieses Problems. Wenn Sie weitere Fragen haben oder eine persönliche Beratung wünschen, stehen wir Ihnen in unserer Praxis „Dental Protection – Dr. Thomsen“ in Hamburg-Eimsbüttel gerne zur Verfügung.